Waldschäden belasten Erwerbsforstbetriebe
Die extremen Wettereignisse haben in den Jahren 2018 bis 2021 zu Schäden in Deutschlands Wäldern in Höhe von etwa 15 Milliarden Euro geführt. Das ist das Ergebnis einer Schadensbewertung des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) auf Basis der jährlichen Waldzustandserhebungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Im Vergleich zu den Vorjahren fällt die Bilanz für das vergleichsweise feuchte Jahr 2021 zwar geringer aus. „Das ist aber kein Grund zur Entwarnung, da sich in Teilen Deutschlands für das Frühjahr eine Dürreentwicklung abzeichnet, die sich auf den Waldzustand niederschlägt“, sagt DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. „Die Forstbetriebe sind aus den Vorjahren durch ihre vielfältigen Aufgaben und hohen Kosten belastet und es ist kein Ende der Situation in Sicht.“
Dass der Bund nun 200 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen will, sei zwar ein erstes gutes Signal aber längst nicht ausreichend – denn dieser Betrag decke noch nicht einmal neun Prozent der für 2021 kalkulierten jährlichen Schadenssumme ab. „Insgesamt wird der Waldumbau im Zeitverlauf geschätzte 50 Milliarden Euro kosten. Dies ist notwendig, wenn die Wälder weiterhin ihre Funktion als CO2-Speicher erfüllen und damit zum Klimaschutz beitragen sollen“, so Schirmbeck, der vor allem auf die immer kürzeren Zeitabstände der Extremwetterereignisse mit Sekundärfolgen wie Bränden, Insektenmassenvermehrungen und einer Schwächung der Bäume verweist. Mit der Wiederbewaldung und Aufforstung leisteten die Forstbetriebe in Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl.
Eine entscheidende Rolle kommt dabei den Erwerbsforstbetrieben zu. In professionellen Strukturen werden hier innovative Ansätze entwickelt und praktisch umgesetzt, die auch in Zukunft nachhaltige Waldnutzung möglich machen. Gleichzeitig treffen die Waldschäden die Erwerbsforstbetriebe als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor besonders stark. Finanzielle Mittel für den Klimaschützer Wald und Gestaltungsfreiheit in der Bewirtschaftung der Flächen sind wesentlich, um den Herausforderungen begegnen zu können.